02/07/2024 0 Kommentare
Neujahrsfest der Bäume 5784 und 27. Januar 2024
Neujahrsfest der Bäume 5784 und 27. Januar 2024
# jüdisch beziehungsweise christlich
Neujahrsfest der Bäume 5784 und 27. Januar 2024
Gestern, am 15.Sch´wat, es war der 25.Januar, haben Juden weltweit das Neujahrsfest der Bäume gefeiert. Es ist Tag 111 nach den Terrorangriffen der Hamas.
Hunderte sind an den Ort des Massakers in der Wüste gegangen. Hier an diesem Ort des grauenvollen Mordens an wehrlosen Menschen pflanzen sie 200 Eukalyptusbäume. Ein Baum für jedes Opfer. Neues Leben inmitten der Wüste. Grünende Hoffnungszeichen, die vom Leben erzählen. Wer pflanzt gibt neuem Leben einen Raum, setzt Lebenshoffnung – gerade hier am Ort der Massaker. Inmitten der grausamen Erinnerungen wird Grünes sprossen.
Der 27. Januar ist der internationale Holocaustgedenktag.
Die zeitliche Nähe zu dem gestrigen Feiertag Israels ist „Zufall“.
Doch so könnten wir es ja sehen: Es fällt uns in diesem Jahr zu und verdeutlicht zu Herzen gehend, wie sehr es gilt, Leben zu schützen, Lebenshoffnung zu bewahren.
Israel ringt um sein Leben und Überleben.
Die Seele Israels ist verletzt – im Land und in der Diaspora.
Die Überlebenden der Massaker, die Geiseln, die Familienangehörigen und Freunde – ihre Seele leidet.
Die Soldaten – die knapp zwanzigjährigen jungen Männer und Frauen und die bei weitem älteren Reservisten, Familienväter, Familienmütter – ihre Seele leidet.
Die Jüdischen Gemeinden – hier bei uns in Cottbus oder wo immer auf der Welt – ihre Seele leidet.
Antisemitismus verbreitet sich in erschreckendem Masse.
Wird Israel wieder allein gelassen?
Nein, es stehen auch Menschen unverbrüchlich an der Seite Israels, und es gibt Solidaritätsbekundungen. Wie gut wäre es, wenn auch sie wachsen würden und sich die Solidarität mit Israel fest in unseren Herzen verwurzelt. So bliebe kein Raum mehr für antijüdische Gedanken und Worte. Auch das ist Lebenshoffnung.
Pfarrerin Johanna Melchior
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