4. Glockenprojekt der Oberkirche St. Nikolai Cottbus - Ansätze und Lösungen

4. Glockenprojekt der Oberkirche St. Nikolai Cottbus - Ansätze und Lösungen

4. Glockenprojekt der Oberkirche St. Nikolai Cottbus - Ansätze und Lösungen

# Glockenprojekt

4. Glockenprojekt der Oberkirche St. Nikolai Cottbus - Ansätze und Lösungen

Das nun vorliegende Projekt zur umfassenden Sanierung unseres Geläutes basiert auf dem Neubau des Glockenstuhles und seiner konstruktiven Einbindung in den Turm der Oberkirche. Der relativ begrenzte Innenraum des Turmes und der Umstand, dass der Turm in sich nicht quadratisch, sondern rechteckig ist, engt den planerischen Spielraum stark ein. Die Lösung der Problemlage liegt nun darin, dass der Glockenstuhl in Zukunft aus zwei Etagen besteht und nicht mehr drei Glocken nebeneinander, sondern alle vier Glocken im Zweierverbund übereinander läuten werden. Die alten Voillard-Glocken übereinander direkt vor der Schallluge des Turmes. Die beiden neu zu gießenden Glocken in der Mitte des Innenraumes. Der Glockenstuhl wird aus Eiche gefertigt. Das Holz darf kein Kernholz sein und durchläuft daher strenge Auswahlkriterien.
Als Jochwerk werden wieder gerade Holzjoche eingefügt, die eine genauere Dimensionierung in Bezug auf das Glockengewicht ermöglichen. Dass wir damit auf gekröpfte Stahljoche verzichten können, ist ein wichtiger Beitrag zur Schonung der alten Glocken. Zudem wird es für die statische Entlastung des Turmes günstig sein, dass die Läuterichtung der Glocken von Ost-West auf Nord-Süd verändert wird. Damit wird ein größerer Pendelraum der Glocken erschlossen. (Vgl. alles mit der Skizze, die Gerd Lehmann angefertigt hat).

Die gesamte Glockenstuhlkonstruktion wird in Zukunft nicht mehr mit dem erhaltenen Treppenunterbau verbunden sein, sondern auf einem Stahlbetonringanker ruhen, der regelrecht in die Turmwände eingebunden ist. Auf diese Weise werden die Schwingungen, die beim Läuten entstehen, möglichst direkt und senkrecht in den Baukörper abgeleitet und nicht wie bisher den Treppenunterbau belasten. Für den Kostenrahmen des Gesamtprojektes stellt es sich günstig dar, dass auf diese Weise die gesamte Treppenanlage erhalten bleiben kann und nicht kostenintensiv neu aufgebaut werden muss.

Dieses konstruktive Gesamtpaket verdankt sich den Erfahrungen und der Expertise, die Prof. Olaf Kempe mit seiner Arbeit einbringen kann. Damit ergab sich aber auch der gedankliche Spielraum, über die tonale wie liturgische Konstitution des Geläuts nochmals neu nachzudenken.

Pfr. Dr. Uwe Weise


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