08/07/2024 0 Kommentare
Des Himmels Treue und der Menschen Untreue
Des Himmels Treue und der Menschen Untreue
# jüdisch beziehungsweise christlich
Des Himmels Treue und der Menschen Untreue
Gedanken am 6.Sonntag nach Trinitatis 2024
Gedanken am Tag 275 nach den Massakern der Hamas im Süden Israels
Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! (Jesaja 43, 1)
Jesaja spricht, und aus seinem Prophetenmund spricht G´tt.
Als Wochenspruch begleiten uns die dickgedruckten Worte auf dem Weg zum kommenden Sonntag. Mich und so manch anderen begleiten sie als Taufspruch durch meine, durch unsere Lebenszeit.
Am 6. Sonntag in der Trinitatiszeit beschreiben die Lesungen Beziehungen.
Aus dem 1. Testament spricht Jesaja zu uns und ebenso auch Worte aus dem 5. Buch Mose. Es geht um G´tt und Sein Volk Israel, das Er in Seine ganz besondere Nähe berufen, in Sein Herz geschlossen hat. Israel, das Er geschaffen und geformt hat – Dank Seines Wortes, dank Seiner Lebensweisungen, die Israel prägen. G´tt und Seine Liebe zu Israel, die ER bewahren wird.
In den Lesungen aus dem NT geht es um die Taufe – den Beginn unserer Beziehung, unseres christlichen Weges mit G´tt. Dank der Taufe sind wir hineingenommen in die Liebe G´ttes.
Beide, Juden und Christen, gehen wir je unseren Weg mit G´tt.
Als Christen stehen wir an der Seite Israels, wir gehören zusammen. Biblische Gedanken, die Jahrhundertelang in der Kirche in Vergessenheit geraten sind. Seit einigen Jahrzehnten aber wieder bewusst werden. Gedanken, die wir uns immer neu vor Augen halten wollen, damit wir des Himmels Treue nicht aus dem Blick verlieren.
Fromme Gedanken - hell, froh und dankbar - erwachsen sie aus Worten unserer Bibel.
Und dann sind da aber auch die anderen Gedanken – so dunkel, so schwer, so bedrückend.
Gedanken, die nach Israel gehen. Der 7.Oktober 2023, der Tag der Juden weltweit ins das Herz getroffen hat. Die Massaker, die Entführungen – hemmungsloser Judenhass – ausgetobt von Hamas. Hemmungsloser Judenhass - bejubelt und gefeiert von Anhängern der Hamas und des Dschihad weltweit, auch auf unseren Straßen in Deutschland.
Seit einem dreiviertel Jahr trauern Menschen um ihre ermordeten Angehörigen und Freunde.
Seit einem dreiviertel Jahr vegetieren Geiseln in irgendwelchen Terrortunneln der Hamas.
Seit einem dreiviertel Jahr leben Abertausende Israelis fern ihrer Heimatorte als Binnenflüchtlinge.
Seit einem dreiviertel Jahr greift Hass auf Juden in gewaltigem Maß um sich. Verbale und körperliche Attacken verbreiten Unsicherheit und Angst. Ausgrenzung, Boykott – Erinnerungen an die Nazizeit schreien nach Aufmerksamkeit. Wie ist das eigentlich mit dem „nie wieder“?
Was geschieht hier?
Was können wir tun?
Wir Christen können unsere Stimme für Israel erheben. In Treue zu G´tt und Seiner Treue zu Israel können wir an Israels Seite stehen.
Das kann unsere Antwort auf den Hass gegen Israel - und verborgen auch gegen G´tt – sein. Gemeinsam mit Israel können wir um Frieden ringen, um Frieden beten.
Es mag nach wenig klingen und ist doch so viel.
Pfarrerin Johanna Melchior
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