30/04/2025 0 Kommentare
Gedanken zu dem Monatsspruch für den Mai
Gedanken zu dem Monatsspruch für den Mai
# Monatsandacht

Gedanken zu dem Monatsspruch für den Mai
Zu dir rufe ich, Herr; denn Feuer hat das Gras der Steppe gefressen, die Flammen haben alle Bäume der Felder verbrannt. Auch die wilden Tiere schreien lechzend zu dir; denn die Bäche sind vertrocknet und Feuer hat das Gras der Steppe gefressen. (Joel 1,19-20 E)
Die Zunge klebt am Gaumen, der Hals ist ausgedörrt. Wie laut mag der Ruf Joels gewesen sein?
Vielleicht nur ein heiseres, leises Wort.
Dürre liegt über dem Land. Eine Naturkatastrophe: Vor allem für sie, die Natur, ist es eine Katastrophe. Keine Regenfälle, spärlich vorhandenes Grundwasser ist am Versiegen. Das ist Lebensgefahr für Pflanzen, Tiere, Menschen.
Von Menschen gemachte Katastrophe(n) – so sagen wir es heute im 21. Jahrhundert und sind uns einiger unserer Umwelt-Sünden bewusst.
Von uns gemachte Katastrophe – so sagt es auch Joel zu seiner Zeit vor ca. 24 Jahrhunderten und ist sich der Sünden bewusst.
Sünde – Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Verbrechen an der Liebe zum Nächsten. Natur, Gewässer, Pflanzen und Tiere – gerade auch sie sind uns Menschen nahe, sind uns „Nächste“!
Sünde – Verbrechen an G´ttes Wort. ER bittet in Seinem Wort und Gebot um Liebe zu Seinen Geschöpfen. ER bittet um Verantwortung für das Leben. Bleibt das auf der Strecke, dann bleibt das Leben auf der Strecke, alles verdorrt.
Amos, ein früher Prophet, spricht von Hunger und Durst nach G´ttes Wort. (Am.8,11)
Joel weiß um das Zusammenspiel von G´ttes Wort und Lebendigkeit in Liebe und Fürsorge. Er weiß, wie das Leben übersprudeln kann, wenn es aus Liebe zu G´tt gespeist ist. Joel geht in seinen Gedanken und Worten zu G´tt. Er nimmt all die Dürre, die vertrocknende Liebe, das Lechzen der Tiere, Joel nimmt all das Elend mit und legt es G´tt ans Herz.
Zu Dir, HERR, rufe ich – G´ttes Wort kann die vertrocknende Liebe aufbrechen, Sein Wort kann Mitgefühl und Fürsorge erblühen lassen. Fürbitte – sie richtet sich an G´tt und auch an die Menschen, die sie mithören.
Die Natur lechzt – die letzten drei Monate waren die trockensten seit Beginn der Aufzeichnungen. Hören und sehen wir die Not der Schöpfung, die uns zur Bewahrung anvertraut ist? Nein, kein Fragezeichen, sondern ein Ausrufezeichen!
Pfarrerin Johanna Melchior
Kommentare