Jesus Christus spricht: Das Reich Gottes ist mitten unter euch. (Lk.17,21 L=E)

Was ist das „Reich G´ttes“ überhaupt? 

Es ist nicht „Essen und Trinken“, sagt Paulus. Genau danach aber sehnen sich Hungernde weltweit. 

„Schwerter zu Pflugscharen“, sagen Micha und Jesaja. Und genau danach sehnen sich die von Krieg und Hass Ausgezehrten weltweit. 

Nach dem „Reich G´ttes“ sehnen sich Pharisäer und Jesus gleichermaßen. Davon kündet der Dialog, aus dem der Monatsspruch stammt.

Uralte Tradition Israels sagt: Jeder Schabbat kann zu einem Vorgeschmack des Himmels, eben von G´ttes Reich, werden. Jeder Schabbat, an dem Ruhe und Begegnung mit G´tt und Mensch, mit Seiner Schöpfung, im Herzen Raum gewinnt, lässt hier schon aufleuchten, was dereinst allumfassend verheißen ist.
Diese Vorstellung spricht auch aus dem Wort Jesu: Das Reich Gottes ist mitten unter euch. Schabbat und Sonntag als Tage des Innehaltens im Alltäglichen werden zu einem wahren Wunder. Sie schenken Begegnung und Erkenntnis. 

Der Blick weitet sich, die Herzenstür öffnet sich. Das Gute des Tages, die gute Verheißung G´ttes – auch in meiner Hand liegt es, anderen ihren Anteil zu geben. Frieden und Essen und Trinken, eben Heil an Leib und Seele – das ist ein Stückchen „Himmel auf Erden“, ein Stückchen „Reich G´ttes“ in uns und unserem Miteinander.

Pfarrerin Johanna Melchior, St. Nikolai